Ohayo Gozaimasu Nippon

Tag Drei – Miyajima | Freitag, 11 Januar 2008

Am dritten Tag bin ich dann relativ zeitig im Internet Café wieder aufgewacht, weil die Deckenbeleuchtung auf Dauer sehr unangenehm zum schlafen ist 🙂 Ich wünschte, die hätten da auch alles Dunkel gemacht, so wie in dem Internet Café in Ikebukuro. Ich habe jedenfalls vor Ort den Duschraum genutzt und nach einer Runde Zähneputzen, duschen und einem Suppenfrühstück (kostenlos für Nutzer) hab ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht.

Dort dann ab in den Zug raus nach Miyajima, genauso wie am Vortag. Diesmal bin ich aber zum Hafen gegangen und hab ein Ticket für die JR Fähre rüber auf die Insel gekauft. Die Fähren fahren alle 10 Minuten, die nächste war auch schon fast da, rauf auf die Fähre und ab rüber auf die Insel war dann angesagt. Ich hatte wunderbares Sonnenwetter, genau richtig um einen Ausflug nach Miyajima zu machen. Auf der Insel angekommen, hab ich mir eine Karte mitgenommen und bin in Richtung der Haupttempelanlage gegangen. Draußen waren schon einige Touristen unterwegs, es hielt sich aber noch in Grenzen, ich war ja sehr früh dran.

Auf der Insel sind überall Rehe und Hirsche frei rumgelaufen, die waren fast zahm, die Geweihe waren meistens gestutzt. Die Leute haben sie natürlich gefüttert und massig Photos mit ihnen gemacht. Ich natürlich auch 🙂 Hier zwei Beispiele…

Miyajima - 1           Miyajima - 2
Ich bin dann weiter in Richtung des Floating Gates gegangen, das Wahrzeichen von Miyajima schlecht hin… und eine der drei bedeutendsten Touristenattraktionen in Japan überhaupt. Das eigentliche Tor wird dabei alle Jahre wieder erneuert, inzwischen war glaub ich das fünfte Tor aufgebaut, ist aber schon mehre Jahrzehnte her… kann mich da aber nicht mehr genau an die Details erinnern. Hier mal zwei Bilder vom Tor, eines mit Inselbewohner !

Miyajima - 3           Miyajima - 4
Wie man auf dem Photo erkennen kann, sind die beiden Hauptstützen einfach ungeschliffene Baumstämme. Das ganze Gate liegt mittlerweile aber auf Betonpfeilern glaub ich, damit es relativ stabil ist und auch bei Erdbeben nicht umfällt.

Unten am Meer gab es viele schöne Tempelgebäude zu besichtigen. Weiter am Strand lang ging es auch zu einem Aquarium, ich habe das aber nicht besucht, ich wollte viel lieber ein paar der traditionellen Tempel weiter oben auf der Insel besichtigen. Ursprünglich hatte ich auch vor, zur Aussichtsplattform auf den Berg in der Mitte der Insel hoch zulaufen. Leider war der Pfad, den ich nehmen wollte, wegen eines Tsunamischadens gesperrt. Außerdem hab ich mir irgendwo beim Laufen mein Knie angeknackst, deswegen hab ich dann doch die Seilbahn genommen. Vorher habe ich noch eine wunderschöne Tempelanlage gefunden, wo sehr viele Japaner zum Beten waren. Die Mönche hatten gerade auch eine kleine Prozession durchgeführt, Gebete wurden gesprochen und die Glocken geläutet… alles sehr förmlich, ich habe die meisten Zeremonien leider nicht verstanden, bin mit Buddhismus, Taoismus und Shintoismus nicht so vertraut. War trotzdem sehr interessant. Ein schickes Detail waren kleine Metalrollen, die am Geländer der Treppe montiert waren… die musste man beim laufen drehen und daran die Hände reiben, hier im Bild könnt ihr die sehen!

Miyajima - 5

Derartige Sachen gab es sehr viele zu sehen, leider hatte ich keinen kundigen Touristenguide dabei, sonst könnte ich jetzt ein paar mehr Infos darüber geben.
Ich bin jedenfalls dann zur Seilbahn Station gelaufen und hoch auf den Berg gefahren. Es gab zwei verschiedene Seilbahnen, zuerst eine mit kleinen Kabinen und in der Mitte hieß es umsteigen in eine Bahn mit zwei Kabinen, die wechselseitig hoch und runter gefahren sind.
Oben auf dem Berg hatte man einen tollen Ausblick… und neben den Rehen und Hirschen gab es hier auch Affen, die in die Berge zur Futtersuche gekommen sind… es gab auch überall Hinweisschilder, dass man den Affen nicht in die Augen schauen sollte, weil sie das nicht mögen und dann sauer werden… natürlich nicht füttern und so weiter. Besonders vor dem Mitnehmen von Essen in Tüten wurde man gewarnt, weil die Affen das klauen würden… ich hab auch ein paar Leute gesehen, die trotz der Warnung ein Picknick machen wollten… die Affen haben dann ruck zuck alles geklaut und sind wieder auf die Bäume und in die Sträucher verschwunden… und die Leute saßen ohne Essen da 🙂

Miyajima - 6       Miyajima - 7
Ich bin dann oben rumgelaufen und auf einen weiteren Bergabschnitt gelaufen, wo es ganz oben eine Aussichtsplattform gab. Der Weg dahin war sehr steil und Bergauf Bergab… ein schöner Kletterweg eben! Inzwischen war es Mittag und die Sonne wurde sehr angenehm warm… das Bergsteigen tat sein übriges, so konnte ich problemlos die Jacke ausziehen und bei Plus 15 Grad mit Pullover rumlaufen!
Oben auf der Aussichtsplattform konnte man schön auf die umliegenden Inseln und den Hafen von Hiroshima schauen. Leider waren Photos eher schlecht möglich, die Luft war anscheinend sehr feucht, weil man mit der Kamera nicht weit photographieren konnte… alles lag hinter einem grauen Schleier ab einer gewissen Entfernung. Trotzdem sehr schön, so weit oben!
Das beste Photo von der Plattform ist allerdings das folgende, wo Mann und Tier sich ein Bier teilen 🙂 Dem Reh ging es aber gut, keine Trunkenheit feststellbar!

Miyajima - 8           Miyajima - 9
Ich habe mir oben jedenfalls alles angeschaut und bin dann wieder runter gefahren. Mittlerweile war es auch schon 14:30 Uhr und die Touristenmassen wurden immer größer. Unten an der Seilbahn angekommen wartete eine sehr lange Schlange auf die Möglichkeit, mit dem Kabinenlift hoch zu fahren. Gut, dass ich so pünktlich da war…

Ich bin dann noch weiter auf der Insel rumgelaufen. Dort gibt es neben den Sehenswürdigkeiten auch eine kleine Gemeinde, mit Grundschule und Gymnasium, Feuerwehr und allem drum und dran. Die meisten leben sicherlich vom Tourismus, es gab unzählige Essens- und Souvenirstände in der ganzen Stadt.
Und was wäre eine japanische Tempelanlage mit Schreinen ohne eine Pagode? Natürlich gab es auch hier eine, im nächsten Bild abgebildet

Miyajima - 10

Ich bin dann wieder zurück mit der Fähre aufs Festland (also auf die große Hauptinsel von Japan 🙂 ) gefahren und zurück nach Hiroshima gefahren. Insgesamt ein sehr schöner Tag, mit wunderbarem Wetter und vielen sehenswerten Sehenswürdigkeiten… besonders wichtig, früh raus zufahren, um den Touristenmassen zu entgehen 🙂


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